PFOA Perfluoroctansäure & PFOS Info Trinkwasser Lösung Aktivkohle

PFOA Perfluoroctansäure & PFOS Info Trinkwasser Lösung Aktivkohle

"... Eine Untersuchung des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit LGL hat in Blutproben aus Passau einen bedenklichen Stoff nachgewiesen. Diese Proben wurden mit Proben aus dem Chemiedreieck Burghausen und aus München verglichen. Die hundert Kilometer innaufwärts gelegene Gemeinde Emmerting im Chemiedreieck war der Anlass für den Vergleich gewesen. Die Passauer Proben weisen einen Medianwert (Mittelwert) der vom Trinkwasser beeinflussten Substanz PFOA von 2,0 Mikrogramm (millionstel Gramm) pro Liter auf. Der Wert aus Emmerting ist zehnfach höher: 20,2 Mikrogramm. Bei der Münchner Bevölkerung wurden 1,1 Mikrogramm gemessen. ... "

 

Perfluoroctansäure (PFOA) ist Bestandteil vieler Industrie- und Konsumgüter ("Teflon").

Ihre Spaltprodukte finden sich weltweit in Wasser, Luft und Erde. Die Chemikalie verändert die Funktion der Schilddrüse gefährlich.   .... dass Studienteilnehmer mit einem deutlich erhöhten PFOA-Blutspiegel überdurchschnittlich oft schilddrüsenkrank waren. Die Probanden mit den höchsten Werten (über 5,7 Nanogramm pro Milliliter) hatten doppelt so häufig Schilddrüsenprobleme wie die mit den niedrigsten (unter 4,0 Nanogramm pro Milliliter).  mehr Infos unter hier . Die Experten, die ihre Studie im Fachjournal „Environmental Health Perspectives“ veröffentlicht haben, vermuten, dass die Chemikalie die Bindung der Schilddrüsenhormone im Blut oder ihren Stoffwechsel in der Leber stört.

Infos zu Perfluoroctansäure bei Wikipedia hier. Die hohe Stabilität und Widerstandsfähigkeit der Perfluoroctansäure bei unterschiedlichsten Bedingungen begründen ihre Eignung für diverse Anwendungen. Perfluoroctansäure ist ein inzwischen in der Umwelt weit verbreiteter Stoff, da sie sowohl persistent ("dauerhaft beständig") als auch bioakkumulativ (Anreicherung einer Substanz in einem Organismus - lagert sich ein und wird mehr und mehr über die Jahre ... ) ist.

PFOA kann als Verunreinigung oder Abbauprodukt von Fluorchemikalien in die Umwelt oder den menschlichen Körper gelangen. Zu den wichtigsten Emissionsquellen gehören schmutz- und wasserabstoßend ausgerüstete Teppiche und Textilien sowie Feuerlöschschaum.[6]

Im Trinkwasser im Rhein-Ruhr-Gebiet wurden Konzentrationen von bis zu 500 ng/l nachgewiesen. Diese Verunreinigung wurde durch auf Feldern in der Landwirtschaft ausgebrachten kontaminierten Dünger verursacht.  Greenpeace hat im November 2006 in der Alz unterhalb des Industrieparks Werk Gendorf in der Gemeinde Burgkirchen a.d. Alz Konzentrationen von PFOA nachgewiesen. Sie sollen diejenigen im Rhein um das 10.000-fache übertreffen. In dem Industriepark arbeiten die Firmen Clariant und Dyneon mit Fluorchemikalien. Der Industriepark Werk Gendorf verfügt über eine Genehmigung zur Einleitung von 1000 μg/l perfluorierter Tenside (PFT) in die Alz.

Ein vergleichbares Problem stellt auch die Kontamination des Trinkwassers in Mittelbaden (Region zwischen Baden-Baden und Rastatt)  mit PFCs (Per- und Polyfluorierte Chemikalien) dar. Auch hier wurde als Quelle die Verunreinigung von Ackerböden mit PFC-haltigem Kompost identifiziert. Die bisher angewandte Lösung in den kommunalen Wasserversorgungen, das Trinkwasser über Aktivkohlefilter zu reinigen, ist aufwändig und teuer.

Neben ihrer Langlebigkeit und ihrer Eigenschaft, sich in Organismen anzureichern, wird Perfluoroctansäure kaum aus dem menschlichen Körper ausgeschieden. Studien (Versuche an Nagetieren und epidemiologische Studien über Fabrikarbeiter) haben auf leberschädigende, reproduktionstoxische und krebserregende Eigenschaften hingewiesen.

Im vorliegenden Fall wurden sowohl von der Umweltorganisation Greenpeace wie auch vom bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) in der Alz im Bereich des Einleiters des Industrieparks Gendorf/Burgkirchen auffallend hohe Konzentrationen an PFOA festgestellt.

Vom LfU wurden die höchsten PFT-Werte am Probennahmepunkt Alz Alte Brücke Hohenwarth gemessen:

  • Perfluoroctansäure (PFOA): 7,5 µg/l
  • Perfluorhexanoat (PFHxA): 0,5 µg/l
  • Perfluorheptanoat (PFHpA): 0,25 µg/l
  • Perfluoroctylsulfonat (PFOS): 0,001 µg/l

... Die höchsten Konzentrationen wurden dabei in einer Probe Karpfen gefunden mit 52,5 µg PFOA/kg und 7,5 µg PFOS/kg (Summenkonzentration 60 µg/kg).

Anne Schucknecht, Uni Freiburg: Abhandlung zu PFOA

Greenpeace: Bayrischer Fluß mit Chemikalien vergiftet

Chemie im Wasser: Landratsamt Altötting verteidigt Informationspolitik

Bewertung von PFOA im Trinkwasser des Hochsauerlandkreises

 

Hinterlasse einen Kommentar

Alle Kommentare werden vor ihrer Veröffentlichung geprüft